AYURVEDA und YOGA sind Schwesterdisziplinen, die aus derselben Philosophie hervorgegangen sind. Während Ayurveda das Ziel des Dharma (die richtige Lebensweise) in den Mittelpunkt stellt, konzentriert sich Yoga vor allem auf das Ziel des Moksha (die Erleuchtung). Bei beiden handelt es sich um praktische Lehren aus einer holistischen Perspektive: der Mensch gilt als Wesen, indem Körper, Geist und Bewusstsein eine Einheit bilden.
ODER: Ayurveda und Yoga gehören zu den ältesten ganzheitlichen Gesundheitssystemen der Menschheit. Beide lehren uns, Körper, Geist und Bewusstsein in Einklang zu bringen und sind ein möglicher Weg zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte. Richtig aufeinander abgestimmt und angewendet unterstützen sie sich gegenseitig.
Ayurveda ein System der Gleichgewichte
Der Ayurveda-Lehre zufolge sollen vier Aspekte des Körpers im Gleichgewicht gehalten werden, um gesund zu bleiben:
DOSHAS: Vata, Pitta, Kapha sind Energien, die den Körper und den Geist durchdringen.
DHATUS: Die sieben Gewebe aus denen die Form des Körpers besteht. Sind die Dhatus gesund, kann der Körper Ojas produzieren, eine Substanz, die Prana (die Lebensenergie) unterstützt.
AGNI: das Feuer. Die wichtigste Erscheinungsform von Agni ist das Verdauungsfeuer des Körpers. Stoffwechselfeuer. Bei gesundem Agni wird die Nahrung gut verdaut und starkes Gewebe gebildet. Bei schwachem Agni sammelt sich unverdaute Nahrung an (Ama), die toxisch wirkt und zu Krankheiten führen kann.
MALAS: Die Ausscheidungsprodukte des Körpers – Urin, Stuhl und Schweiß – werden als Malas bezeichnet. Eine kontinuierliche Ausscheidung trägt dazu bei, den Körper im Gleichgewicht zu halten so dass keine Krankheiten entstehen können
Die drei Aspekte von Yoga
ASANAS: die Körperstellungen versorgen alle Körpersysteme mit Energie und bilden ein nach innen gerichtetes, nicht wettbewerbsorientiertes und meditatives Bewegungsprogramm das innere Ruhe schenkt.
PRANAYAMA: die vertiefte Atmung verbessert Sauerstoff- und Kohlendioxidkreislauf, beruhigt und regeneriert das zentrale Nervensystem und führt zu einer besseren Belüftung der Organe.
Entspannungsübungen: z.B. Meditation fokussiert den Geist, sodass wir unseren Geist nach innen richten können. Es beseitigt Widerstand, Unruhe und leert den Geist von Gedanken.
In der ayurvedischen Lebensführung (Dinacharya) werden je nach Konstitution, Jahreszeiten, Alter und körperlichen Beschwerden, Körperstellungen, Atem- und Entspannungsübungen ausgewählt, um das Gleichgewicht der drei Doshas zu verbessern.