KRISE ALS CHANCE

DIE CORONAR-PANDEMIE AUS AYURVEDISCHER SICHT

Die Welt ist in Aufruhr und das öffentliche Leben wird auf bisher nicht vorstellbare Weise eingeschränkt.

Auslöser ist das neuartige SARS-COV-2, das sich auf dem Globus verbreitet.

Wichtig ist, gerade in diesen Zeiten, Solidarität, Rücksichtnahme und der Schutz von Risikogruppen. Das verlangt uns einiges ab und schränkt unser Leben ein, ist aber unerlässlich, um diese kritische Situation zu überstehen.

Wie kann die alte Wissenschaft des Ayurveda bei diesem Problem helfen?

Das Coronarvirus repliziert und vermehrt sich vor allem im Rachen und den oberen Luftwegen, im Ayurveda Prana Vaha Srotas genannt. Es erzeugt meist trockenen Husten, Fieber, ggf. Atemnot, Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen, gelegentlich Durchfall, Halsschmerzen oder Schnupfen.

Aus ayurvedischer Sicht führt eine Infektion zur Zunahme von Vata-Dosha und einer Blockade in den Prana Vata Srotas. Chinesische Ärzte der TCM haben bei der Untersuchung von Coronarvirus Erkrankten fast immer dicke weiße Zungenbeläge festgestellt, die ayurvedisch auf Ama schließen lassen. Fieber ist das Ergebnis von Dosha und Ama in unserem Nährsaft (Rasa Dhatu) sowie eine Blockade der schweiß-treibenden Kanäle.

 

Aus dieser Betrachtung heraus ergeben sich folgende fünf Strategien:

  • Atemwege pflegen, schützen und freihalten,

  • Neues Ama vermeiden und altes reduzieren,

  • Agni stärken und die Verdauung regulieren,

  • Vata-Dosha besänftigen,

  • Ojas zur Immunstärkung nähren.

 

WAS KÖNNEN WIR TUN?

Nebst der Expositionsprophylaxe gibt es die Dispositionsprophylaxe zur Verminderung unserer Krankheitsbereitschaft und Entschärfung eines möglichen Krankheitsverlauf. Diese steht im Ayurveda im Vordergrund.

Die beste Prävention vor einer Ansteckung ist unser gesunder und individuell zuträglicher Lebensstil, der zu einem starken Immunsystem führt. Achten Sie auf täglich warm und frisch zubereitete vegetarische Nahrung mit viel Gemüse, süßen und reifen Früchten, vollwertigem Getreide, Hülsenfrüchte, gesunde Fetten und vielen Gewürzen. Trinken Sie warmes Wasser und Ingwertee. Meiden Sie fette, kalte und schwere Speisen, Joghurt und Käseerzeugnisse, Fertiggerichte und reduzieren Sie Alkohol auf ein Minimum.

Die fünf Topmittel zur Stärkung des Immunsystem sind Chili, Ingwer, Meerrettich, Knoblauch und Limone. Bauen Sie diese möglichst täglich in Ihren Speiseplan ein.

In der ayurvedischen Morgenroutine sollten Sie zunächst ein Glas heißes Wasser trinken und Ihre Zunge von Belägen befreien. Führen Sie täglich eine zehnminütige Mundspülung mit Sesamöl, Ghee oder ayurvedischen Ölmischungen durch. Reinigen Sie Ihre Nase mit Salzwasser und träufeln Sie drei bis vier Tropen Öl (Anu Taila, Shadbindu Taila) oder Ghee in jedes Nasenloch. Inhalieren Sie täglich zehn bis fünfzehn Minuten Dampf von Thymian oder zerstoßenen Ajwainsamen in heißem Wasser mit etwas Meersalz.

 

Ayurvedische Nahrungsergänzungsmittel werden seit 2.000 Jahren zur Stärkung des Immunsystems und der Atemwege eingesetzt.

  • Chyavanprash Amla-Mus: 1 gehäufter TL,

  •  Dashamula Churna: 1-2 TL täglich in waremem Wasser,

  • Sitopaladi Churna: 1-2 TL täglich mit Thymianhonig,

  • Triphala Churna/Tabletten: 1 TL/3 Gramm in Tablettenform,

  • Trikatu Churna: ½-1 TL täglich mit Thymianhonig

 

Fünf berühmte Einzelpflanzen

  • Amalaki zur Immunstärkung,

  • Kurkuma zur Immunabwehr,

  •  Guduchi zur Immunstärkung,

  • Pippali zur Entschleimung, Infektabwehr und Immunstärkung,

  • Vasaka zur Erleichterung der Atmung.

 

KRISE ALS CHANCE NUTZEN

Meist sind es leidvolle Erfahrungen, die das Potenzial großer Transformation in sich bergen. Jede und Jeder von uns sollte sich entschleunigen, innehalten und das eigene Leben reflektieren. Was möchte ich ändern, sobald der Sturm der Pandemie vorbeigezogen ist? Was und wer ist mir wirklich wichtig im Leben.

                                                       

 (Ayurveda Journal/Ralf Steuernagel)

 

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